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Sonntag, 10. Mai 2015

As ultimas semanas

Nach einer kurzen Zeit der Blog-Dürre, melde ich mich wieder zurück! :) Ich habe eine Menge Fotos auf Lager und kann ein bisschen von den letzten Wochen berichten.
Zu allererst natürlich von Iguaçu, einem der schönsten Flecken auf Erden! Leider war die Fahrt ziemlich lang (20 Stunden mit dem Bus), aber ich kann nur sagen, dass dieser Trip sich voll und ganz gelohnt hat. 
Leider hatten wir auch nicht genug Zeit, um die brasilianische und argentinische Seite zu besuchen und mussten daher eine Entscheidung treffen. Wir beschlossen, die argentinische Seite zu besuchen. Ich habe jetzt also einen Einreise- und Ausreisestempel von Argentinien in meinem Reisepass! :D Über unser Hostel konnten wir eine Tour mit einem Taxifahrer für wenig Geld buchen, der uns auf diese Seite gebracht hat, anschließend wieder abgeholt und an den Punkt gebracht hat, wo Paraguay, Argentinien und Brasilien aufeinander treffen. Daraufhin hat er uns zum Busbahnhof gefahren, von wo aus wir leider die Heimreise wieder antreten mussten. 
Im Park selbst haben wir eine Bootstour gekauft. Wir fuhren zuerst eine halbe Stunde durch den tropischen Wald und bekamen so riesige Artenvielfalt zu sehen. Anschließend wurden wir zu dem Boot gebracht. Die Tour war unglaublich! Es stellte sich übrigens eher als Rafting heraus. Wir hatten richtig viel Spaß auf dieser Bootstour und fuhren sogar in einen der größten Wasserfälle des Parks hinein. Danach riefen alle im Boot ganz aufgeregt, wie kleine Kinder: Nochmal! Nochmal! Nach dreimaliger Wasserfall-Dusche waren wir alle bis auf die Unterhose nass. Das Wetter war zum Glück perfekt, sodass wir alle innerhalb einer Stunde wieder getrocknet sind. 
Nach der Bootstour haben wir dann zu Fuß den Park erkundet. Es war eine wunderschöne Landschaft und ein unglaubliches Naturschauspiel. Sowohl den Eindruck auf dem Boot zu sein und den ganzen Park vor sich sehen zu können, als auch am Ursprung des Wasserfalls zu stehen und die Massen nach unten stürzen zu sehen, werden wir alle nie vergessen. Sogar eine Schildkröte und ein Katzenhai sind uns auf unserem Weg begegnet. 






In der folgenden Woche haben wir uns alle zu einem typisch Nicaraguer-Essen getroffen. Legna und Adela haben für uns gekocht und dazu traditionellen Rum gereicht. Die Strohhüte sind auch sehr traditionell für Feste in Nicaragua. Es war ein wirklich toller Abend, an dem leider wegen unserer Lautstärke die Polizei kam. Es sollten zuerst alle Leute die Feier verlassen. Nachdem jedoch Legna zu den Polizisten gegangen ist und erzählt hat, dass sie aus Nicaragua kommt und es ihre erste Feier ist, erlaubten die Polizisten, dass wir weiter feiern konnten. Wir boten ihnen etwas von dem Essen an und Legna unterhielt sich mit einem Polizisten sogar über dessen Freundin, die aus Chile kam. Daher konnten sich beide perfekt auf Spanisch unterhalten. 





Ein Wochenende nach dieser unglaublichen Iguaçu-Erfahrung entschlossen Maxime und ich uns dazu mal in São Carlos zu bleiben. Die beiden Nicaraguer-Mädchen sind nach Rio gefahren. Am Sonntag bereiteten daher ein paar brasilianische Freunde für uns ein sehr traditionelles Gericht zu: Feijoada. Bei diesem Gericht wird ein Eintopf aus mehreren Fleischsorten und Bohnen zubereitet, dazu wird Reis, Salat und gebratenes Hühnchen gereicht. Es hat richtig gut geschmeckt! Im unteren Bild könnt ihr auch die Gastgeber sehen, beide links von mir und mit weißen T-Shirts.



Am gleichen Abend habe ich ein weiteres traditionelles Gericht mit meiner Gastschwester zubereitet: Brigadero. Man kocht Kondensmilch bis sie eine feste Masse wird und gibt Kakao dazu. Nachdem die Masse abgekühlt ist, macht man diese leckeren Kugeln daraus. Der Prozess ist super einfach und der Geschmack göttlich! Dieses Gericht wird hauptsächlich zu Geburtstagen zubereitet und da am Montag eine der Nicaraguer Mädels (Legna) Geburtstag hatte, haben wir diese Süßigkeit vorbereitet.


Am Montag und Dienstag hat Legna dann ihren Geburtstag gefeiert. Montag in dem Haus meines NGO-Direktors. Er hat ein Kaffee-trinken für uns organisiert und hier habe ich zum ersten Mal Brötchen gesehen! Nach wochenlangem Entzug, musste ich mir erstmal den Bauch damit vollschlagen. Als Tochter eines Bäckers können vier Wochen ohne Brötchen und ordentliches Brot wirklich schlimm werden :D


Am Dienstag habe ich am Nachmittag einen Büchermarkt an der Uni besucht. Die Bücher hier sind wunderschön, mit liebevoll gestalteten Einbänden und wunderschön gezeichneten Bildern in Kinderbüchern. Die Preise der Bücher waren sehr niedrig und die Auswahl wirklich riesig. Ich habe Bücher auf portugiesisch gesehen, die ich nie hier in Brasilien vermutet hätte. Darunter auch Unmengen an deutschen Klassikern.


Dies ist übrigens immer mein Frühstück in meiner NGO. Eine Art Milchbrötchen mit Butter und dazu Kakao und danach einen Kaffee :)


Am Dienstagabend haben wir dann Legnas Geburtstag mit Freunden und AIESECern gefeiert.




Am Freitag war dann ein richtig tolles internationales Essens-Fest. Jeder Praktikant musste hier etwas traditionelles aus dem eigenen Land kochen. Auf dem Fest hatten wir dann Leute aus: Australien, Neuseeland, Schweiz, Deutschland (nicht nur mich aus Deutschland), Frankreich, Nicaragua, Spanien, Kolumbien, USA und Argentinien. Die Auswahl an Essen war riesig und richtig gut. Auch ein Brasilien-Quiz hatten die Gastgeber vorbereitet. Alle Praktikanten mussten sich dazu in zwei Gruppen teilen und gegeneinander spielen. Der Abend war ein wirklich gelungener. Zusammen mit einem anderen deutschen Praktikanten habe ich übrigens Kartoffelpuffer zubereitet. Das ist so ziemlich das einzige Gericht, das man hier machen kann. Für alles andere fehlen hier die Zutaten.


Gestern ist dann eine neue Praktikantin angekommen. Links im Bild seht ihr Ezzah aus Malaysia. Sie studiert seit 4 Jahren in Kanada und kann daher perfekt Englisch sprechen. Wir waren mit ihr zusammen essen. Sie ist unglaublich nett und offenherzig. 


Das wars erstmal von den letzten Wochen. Ich wünsche heute allen Müttern einen wundervollen Muttertag! In Brasilien ist übrigens heute auch Muttertag. Daher hier ein Gruß an meine Mutti: Mama auch wenn ich weit weg bin, bist du die beste auf der ganzen Welt! Ich bin froh, dass wir heute trotzdem telefonieren konnten und drück dich wenn ich wieder da bin :) Hab dich ganz ganz doll lieb. Knutsch, 
Julchen


2 Kommentare:

  1. Wow also das ist wahnsinn, zu sehen was du siehst in dieser kurzen zeit, diese Bilder deine eindrücke, da bekomme ich so lust mich mit dir die ganze nacht hin zu setzen und dir zuzu hören was du alles erlebt hast....bald bist du wieder da und ich freu mich riesig auf dich! Und auch wenn durch das internet unsere telefonversuche scheitern sei gewiss ich denk an dich.

    Liebe grüße von deinem Bruder

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  2. Das sind ja wirklich wieder tolle Bilder und Erlebnisse, die du hier zeigst. Und so viele verschiedene Nationen und Gesichter, so viele neue Freundschaften. So soll das sein!
    Danke für deine lieben Grüße - wir werden uns lange drücken müssen, wenn du zurück bist!
    Ich hab dich lieber!
    Mutti

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